Das Untertor ist ein ehemaliges Stadttor und demzufolge ein Teil der Stadtmauer mit Wehrtürmen, welche heute noch in Teilen gut erhalten und sogar begehbar ist.
Kurzinfo – Untertor (Teil der Stadtmauer)
- Errichtet nach Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1315
- Einziges erhaltenes von ehemals drei Stadttoren;
der Abriss von Klenker- und Obertor erfolgte im Jahr 1822 - Wichtige Ausfallstraße zu den (ehemaligen) Dörfern des Amtes Meisenheim, weiteren veldenz’schen Ortschaften sowie den Burgen Montfort, Löwenstein und der Moschellandsburg bei Obermoschel
Die Erbauung des einzig noch erhaltenen Tores der Stadt erfolgte 1315 nach der Verleihung der Stadtrechte durch Kaiser Ludwig den Bayern. Damit wurde Georg I. Graf von Veldenz (1298-1347) ermächtigt, eine Ringmauer um die vorhandenen Gebäude seiner Villa dicta Meysinheim zu ziehen. Der untere Teil mit der hohen Spitzbogenblende, in der das Fallgatter verlief, stammt wahrscheinlich noch aus dieser Zeit.
Die heutige geschieferte achtseitige Pyramide nach der Stadtseite ist wohl erst nach 1689 aufgesetzt worden.
Das innere Tor und die Fenster darüber stammen vom Umbau im Jahre 1847. Der obere Rand ist um ein Geringes vorgekragt. Auf seinen Ecken stoßen kleine spätgotische Ecktürmchen auf Konsolen dreiseitig vor. Jedoch sind diese nicht in ganzer Höhe erhalten.
Auf der linken Seite des Turms führt eine Treppe zum Wehrgang. Im obersten Stockwerk wohnte der Türmer, der über den Frieden der Stadt wachen musste. Begehrten nachts Gäste Einlass, so musste er den Gemeindebürgermeister rufen, denn nur in dessen Beisein durfte er die Fallbrücke herablassen und die kleine Eingangspforte öffnen.
Die Ausblicke auf das quadratisch angelegte Untertor aus Bruchsteinmauerwerk mit Eckbuckelquadern und der geschieferte achteckige pyramidenartige Turm tragen dazu bei, den Vergleich zu Rothenburg herzustellen. In Verbindung mit den Fachwerkhäusern entsteht dem Besucher der Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes.
Heute „residiert“ im ehrwürdigen Untertor das Stadtarchiv.