Die Lage der Ritterherberge an der Weggabelung der Obergasse zum Luisengässchen (Volksmund), mit dem Turm der Evangelischen Schlosskirche im Hintergrund, macht es zu einem der beliebtesten Fotomotive in Meisenheim. Im Verlauf der Obergasse dient das Haus als wichtiger optischer Fluchtpunkt und städtebaulicher Akzent.
Kurzinfo – Ritterherberge
- Errichtet um 1580
- Lage und Erker vermitteln spätmittelalterlichen Charakter
- Nördliche Hälfte: zweistöckig; südliche Hälfte: dreistöckig
- Evtl. Zweck: Übernachtungsmöglichkeit für auswärtige Adelige
Das Fachwerk-Doppelhaus mit Erker wurde um das Jahr 1580 errichtet. Dessen nördliche Hälfte ist zweistöckig; seine südliche Hälfte dreistöckig gebaut. Der Giebel des nördlichen Gebäudeteils markiert die Weggabelung. Einer der Torbögen führt zu einem Kellergewölbe.
Der im Volksmund übliche Name Ritterherberge ist allerdings in den Archivunterlagen nicht nachweisbar. Man vermutet, dass sich hier einst Angehörige einheimischer Ritterfamilien trafen und zechten. Eventuell diente die Ritterherberge zur Übernachtung von auswärtigen Adeligen in der Stadt Meisenheim. An diesem Anwesen in der Obergasse 4 wurden im Jahre 1725 die Tür- und Fenstergewände verändert.
Bis zum Ende der zwanziger Jahre lag das Fachwerk der Ritterherberge noch unter Putz. 1925 wurde das Haus erstmals unter Denkmalschutz gestellt.