In der Amtsgasse, quer zur Untergasse und unterhalb der Evangelischen Schlosskirche gelegen, gehört das Gelbe Haus zu den ältesten Fachwerkbauten im Glan- und Nahegebiet.
Kurzinfo – Gelbes Haus
- Errichtet vermutlich im Jahr 1497
- Eines der ältesten Fachwerkhäuser im Glan- und Nahegebiet
- Ehem. Sitz der Komturei, Landschreiberei und Zweibrücker Amtshaus
Das Gelbe Haus wurde vermutlich im Jahre 1497 erbaut. Damals ließ der Johanniter-Komtur für seine Ordensbrüder diesen Bau errichten. Der hier residierende Komtur (Vorsteher des Johanniter-Ordens) verwaltete die im Glantal gelegenen Güter.
Nachdem die Johanniter 1532 zum evangelischen Glauben übergetreten waren, vermachten sie ihr gesamtes Hab und Gut dem Herzog Ludwig II. von Pfalz-Zweibrücken, damit er aus den Zinsen Pfarren und Lehrer heranbilden lassen könnte. Folglich war im Gelben Haus die herrschaftliche Landschreiberei untergebracht.
Aus der Komturei wurde später ein Zweibrücker Amtshaus. Das hintere Gebäude diente als Wohnung des Rentmeisters, während die Scheune mit den Stallungen als Stapelplatz zur Aufnahme der Zehnten-Frucht und des Zehnten-Weines diente.
Während des 17. Jahrhunderts wurde ein überdachter Steg zum Schlossplatz hin errichtet.
Im 18. Jahrhundert wurde das Gelbe Haus an die Familie derer von Fürstenwärther verkauft. Es heißt, der überdeckte Gang vom Gelben Haus zur Schlosskirche sei von der damals schon hochbetagten Tuchscherertochter Maria Elisabeth Hepp angelegt worden. Diese war in morganatischer Ehe mit Herzog Friedrich Ludwig verheiratet, hat ihm fünf Kinder geboren und wurde zur Stadtmutter der Freiherren von Fürstenwärter. Sie starb im Alter von 85 Jahren und ist in der Schlosskirche beigesetzt worden.
Heute dient das Gelbe Haus vorwiegend als Wohnhaus. Der anliegende Garten wird jedoch auch beispielsweise als Veranstaltungsort für Konzerte genutzt.